Oktober 30, 2024

Physiotherapeut, YouTuber, Honorardozent und Inhaber von MedSuche.com & Active Physio

Oktober 30, 2024

Das Wichtigste in Kürze:

  • Präoperative Physiotherapie zahlt sich aus: Eine frühzeitige „Prehab“ reduziert nachweislich Schmerzen nach der OP und senkt den Bedarf an fremder Hilfe.
  • Vorausplanung erleichtert den Alltag: Wer bereits vor dem Eingriff Hilfsmittel anpasst und kritische Stellen in der Wohnung entschärft, kann die Genesungszeit deutlich entspannter gestalten.
  • 12 Wochen Heilungsdauer als Richtwert: Diese Basisfestigkeit ist nicht verkürzbar; Geduld und schrittweises Vorgehen erhöhen langfristig die Haltbarkeit des künstlichen Gelenks.

Die Vorbereitung auf eine Totalendoprothesen-Operation

Wenn Sie ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk erhalten sollen, haben Sie einiges zu planen. In diesem Text erfahren Sie, wie Sie sich aus Sicht eines Physiotherapeuten auf die Operation vorbereiten können.


Warum sich eine präoperative Physiotherapie (Prehab) wirklich lohnt

Es kann sehr vorteilhaft sein, sich schon im Vorfeld – also vor der Operation – einen Termin bei einem Physiotherapeuten auszumachen. Viele Menschen glauben, dass die Physiotherapie erst nach der Operation notwendig ist. Doch gerade die präoperative Physiotherapie (Prehab), ob in der Praxis oder als Hausbesuch, hat sehr viele Vorteile.


Vier gute Gründe für Physiotherapie vor der OP

  1. Weniger Hilfe nötig: Wenn Sie sich bereits vorab vorbereiten, sind Sie nach der Spitalsentlassung deutlich gelassener. Viele Patienten verspüren nach der Operation auch weniger Schmerzen, wenn sie sich vorher gezielt darauf eingestellt haben.
  2. Zuhause alles startklar: Sie wissen, dass zuhause alles vorbereitet ist. Sie kennen sich mit den Hilfsmitteln bereits aus und wissen, was zu tun ist. Denken Sie nur an die Dos and Don’ts nach der Operation. Wie lernen Sie diese besser – wenn die OP noch 6–8 Wochen entfernt ist oder wenn Sie direkt nach der Operation noch Schmerzen haben?
  3. Individuelle Beratung statt Foren-Wirrwarr: In Patientenforen tauchen häufig dieselben Fragen auf, etwa zur Toilettensitzerhöhung oder zu sonstigen Hilfsmitteln. Doch in Foren kennt niemand Ihre persönlichen Gegebenheiten. Wo genau steht Ihre Arthrose? Welche Aktivitäten bereiten Ihnen Schwierigkeiten und warum? Niemand kennt Ihren Haushalt. Genau deshalb sind individuelle Beratung und ein professioneller Befund so wichtig.
  4. Hausbesuch für die optimale Vorbereitung: Wenn Sie einen Hausbesuch buchen, kann Ihr Physiotherapeut direkt bei Ihnen zu Hause schwierige Stellen finden und ggf. entschärfen. Außerdem kann er Sie gezielt zu notwendigen Hilfsmitteln beraten – individuell auf Sie zugeschnitten und nicht nur nach einer allgemeinen Broschüre. So läuft später alles wie ein Schweizer Uhrwerk.

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So wichtig ist die korrekte Nachsorge für Ihr neues Gelenk

Haben Sie ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk bekommen, können Sie von einer grundlegenden Heilungsdauer von rund zwölf Wochen für die Basisfestigkeit ausgehen. Zwar unterscheiden sich die Vorgaben von Klinik zu Klinik etwas, aber diese zwölf Wochen sind nicht verkürzbar. Halten Sie durch – Sie werden es schaffen!


Warum nicht jede Aktivität sofort wieder aufgenommen werden sollte

Es ist nicht sinnvoll, jede Aktivität so schnell wie möglich wieder auszuführen. Das oberste Ziel sollte sein, die bestmögliche Haltbarkeit Ihres neuen Gelenks zu erreichen, Komplikationen zu vermeiden und eine gute Einheilung zu gewährleisten. Wer hier Geduld zeigt, wird langfristig mehr Freude mit seiner neuen Totalendoprothese haben.

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Über den Autor Christian Schroth

Mit über zwei Jahrzehnten Berufserfahrung in der Physiotherapie konzentriert sich Christian auf die Behandlung von Arthrose, Osteoporose, Hüft-TEP und Knie-TEP, sowie Schlaganfall (unter Verwendung der Methoden Bobath, Forced Use und PNF) und Golf-Physiotherapie.

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