Januar 1, 2025

Physiotherapeut, YouTuber, Honorardozent und Inhaber von MedSuche.com & Active Physio

Januar 1, 2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Gezielte Ursachenfindung beschleunigt Erfolg: Frauen verlieren ab der Menopause jährlich etwa 1–2 % Knochendichte, doch individuelle Bluttests (z. B. Vitamin D, Kalzium, Parathormon) helfen, gezielt gegenzusteuern.
  • Lebensstil als Schlüssel zum Knochenaufbau: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßiges Kraft- und Impact-Training, guter Schlaf und Stressreduktion liefern den größten Schub für stabile Knochen.
  • Medizinische Optionen ergänzen das Gesamtpaket: Hormontherapien und Osteoporose-Medikamente können insbesondere bei hohem Frakturrisiko notwendig sein – sind aber meist nur sinnvoll, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind.

Du hast die Diagnose Osteoporose erhalten und fragst dich nun: Was kann man gegen Osteoporose unternehmen? Kann man Osteoporose heilen? Jetzt erfährst Du mehr.

Wenn wir die Ergebnisse von Patienten betrachten, können wir diese Frage beantworten. Wir müssen jedoch zuerst einmal einen Schritt zurücktreten und das gesamte Bild betrachten.
Wenn du die Kurzform haben möchtest: Ja.
Wir sehen regelmäßig Patienten in Studien, und auch ich hier in der Praxis sehe Patientinnen mit einer verbesserten Knochendichte und besseren Bluttests, weil die auslösenden Faktoren erkannt und an ihnen gearbeitet wurde, sodass die Knochen wieder stärker und stabiler geworden sind.
Jedoch ist nicht alles in der Realität schwarz und weiß, wir müssen schon etwas genauer hinschauen, um die Betroffenen zu identifizieren, bei denen wir gute Erfolge erzielen können.
Ich zeige dir auch, mit welcher Methode ich arbeite, um meine Patientinnen zu behandeln und welche Komponenten für den erfolgreichen Aufbau deiner Knochen nötig sind.


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Die Ursachen für Deine Osteoporose finden

ist immer der erste Schritt.

Weshalb baut dein Körper Knochenmaterial ab?
An sich ist es normal, wenn unser Körper über die Jahre Knochendichte verliert. Wir verlieren durch hormonelle Umstellungen im Alter um die 1–2 % pro Jahr an Knochendichte. Frauen haben ab der Menopause weniger Östrogen, Progesteron und Testosteron zur Verfügung, und auch bei Männern nimmt das Testosteron im Alter ab.
Aber ist das wirklich die einzige Ursache für den Abbau deiner Knochenmasse?

Hormonelle Umstellungen könnten wir ggf. behandeln, jedoch sollten wir noch etwas genauer hinschauen, bevor wir voreilige Schlüsse ziehen und weitere Ursachen außer Acht lassen, die wir eventuell sogar mit einfacheren Mitteln angehen könnten.

Daher ist es mir persönlich zuerst wichtig, alle weiteren möglichen Faktoren abzufragen und zu untersuchen. Dich zum Teil auch noch einmal zu deinem behandelnden Arzt zurückzuschicken, um vielleicht noch den ein oder anderen Bluttest anzustoßen, der vielleicht wichtige Hinweise auf die Ursache ergibt.
Vielleicht das Parathormon bestimmen lassen? Wie sehen deine Kalziumwerte aus?
Liegt die Ursache vielleicht in deiner Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen? Du hungerst deinen Körper sozusagen aus, obwohl du alle guten Nährstoffe zuführst, aber dein Darm sie nicht so gut aufnehmen kann. Zu wenig Aktivität kann auch ein Grund sein, etc.
Dieses Prozedere musst du leider durchlaufen, damit wir möglichst genau feststellen können, wo wir am besten bei dir ansetzen.

Schritt 2: Der Lebenstil als Grundlage

Im nächsten Schritt müssen wir dann an der Basis arbeiten – sozusagen die Grundlagen für gesunde Knochen legen. Deinem Lebensstil.

 
Dies sind die Grundlagen, die zuallererst optimiert werden müssen.

  • Ernährung als Fundament: Stelle sicher, dass Du alle wichtigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen zu Dir nimmst. Nur mit den passenden „Baustoffen“ kann Dein Körper stabile Knochen aufbauen.
  • Aktivitätsniveau steigern: Gib Deinen Knochen durch regelmäßige Bewegung den nötigen Anpassungsreiz. Wer seinen Körper fordert, fördert den Knochenstoffwechsel nachhaltig.
  • Ausreichende Regeneration: Erhole Dich gezielt und sorge für guten Schlaf, damit Dein Körper sich optimal regenerieren kann. Im Schlaf finden wichtige Reparatur- und Aufbauprozesse statt.
  • Stressmanagement: Reduziere Stress, um Deinen Hormonhaushalt stabil zu halten und Überlastungsreaktionen zu vermeiden. Ein ausgeglichenes Stresslevel unterstützt langfristig den Knochenaufbau.
  • Lebensstil als Schlüssel: Diese Grundlagen müssen zuerst optimiert werden, bevor Du weiterführende Maßnahmen ergreifst. Ein stabiler Lebensstil legt das Fundament für gesunde Knochen.


Ohne diese Punkte so gut wie möglich eingestellt zu haben, brauchen wir gar nicht erst mit Nahrungsergänzungsmitteln hier und Vibrationsplatten dort anzufangen. Das wird dann kaum Erfolge zeigen.


Schritt 3: Nahrungsergänzungen

Welche Nahrungsergänzungsmittel sind für dich sinnvoll?
Wenn wir bei deiner Ernährung aus unterschiedlichen Gründen nicht weiterkommen oder weil wir mit der Nahrungsmenge nicht arbeiten können, können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Es ist leider nicht von der Hand zu weisen, dass viele natürliche Lebensmittel nicht mehr so reich an Nährstoffen sind wie früher.
Hier geht es allerdings nicht darum, dich mit vollen Händen mit allem Möglichen zu überschütten, wie es in vielen Foren vorgeschlagen wird. Wir können diese Spiegel in deinem Blut testen, um sicherzustellen, dass wir gute Werte bei Vitamin D, Magnesium, Selen, Zink und vielen anderen wichtigen Mikronährstoffen haben.
Das hausärztliche Vitamin D und Kalzium greifen oft zu kurz.

Ohne Medikamente zu starken Knochen

| Training verändert Dich auf zellulärer Ebene.

Schritt 4: Medizinische Behandlung der Osteoporose

Hormone

Nun hast du schon eine Menge hinter dich gebracht. Jetzt könnte als nächste Option deine Hormonlage optimiert werden. Ich weiß, die Hormonersatztherapie hat viele Pro- und Kontra-Stimmen, aber das ist hier nicht das Thema. Wir hätten die Möglichkeit, in deinen Hormonspiegel einzugreifen, insbesondere nach der Menopause, wenn dein Östrogenspiegel deutlich zu niedrig ist und du rasch Knochenmasse verlierst. Die Beweise für eine wirkungsvolle Therapie sind hier sehr gut. Lasse dich bitte von einem Arzt beraten, dem du vertraust, und wäge das Für und Wider in deinem individuellen Fall ab.

Peptide

Das sind kurzkettige Aminosäuren, die als Hormone, Signalmoleküle oder auch als Enzyme fungieren können. Sie helfen bei der Regeneration und können auch die Knochen stärken.

Osteoporose Medikamente

Last but not least gibt es natürlich die Medikamente.
Die Foren sind voll mit Angstbeiträgen und Unsicherheiten.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb du dieses Video schaust, weil du diese Medikamente vermeiden möchtest und nach Alternativen in der Behandlung suchst.
Nichtsdestotrotz ist es so: Diese Medikamente können helfen, insbesondere wenn du ein sehr hohes Risiko für eine Fraktur hast. Diese wollen wir als Behandler auf jeden Fall vermeiden. Natürlich haben wir andere Wege, um deine Osteoporose ggf. rückgängig zu machen, wie du bereits gesehen hast.
Aber nicht jeder Arzt kennt all diese Optionen und setzt recht schnell auf Medikamente. Wie gesagt, es geht IHM oder IHR darum, Wirbeleinbrüche oder gar eine Oberschenkelhalsfraktur zu vermeiden – Situationen, von denen sich viele Patienten nur sehr langsam erholen.


Und was kommt dann?

Wenn du nun die erste Runde durchlaufen hast, wirst du dich nach einem Jahr wieder testen lassen. Du kannst das Jahr Revue passieren lassen und gemeinsam mit deinem Team überlegen, was gut gelaufen ist und wo vielleicht noch der ein oder andere Punkt auf dem Tisch geblieben ist und an welchen Stellschrauben du im nächsten Jahr noch etwas drehen könntest.

Ziel ist es immer, dass du dein Leben genießen kannst: aktiv sein, vielleicht reisen – auf jeden Fall das tun können, was DU magst und nicht das, was deine Erkrankung dir noch zugesteht.
Dass du dich ohne Angst bewegen kannst.


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Über den Autor Christian Schroth

Mit über zwei Jahrzehnten Berufserfahrung in der Physiotherapie konzentriert sich Christian auf die Behandlung von Arthrose, Osteoporose, Hüft-TEP und Knie-TEP, sowie Schlaganfall (unter Verwendung der Methoden Bobath, Forced Use und PNF) und Golf-Physiotherapie.

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